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Meine erste Projektbegleitung: Die kleine Raupe Nimmersatt an der Ogawa Highschool

Aktualisiert: 27. Juli

Während meines zehnmonatigem Japanaufenthalts ab Oktober 2023 kam es dazu, dass ich im Zeitraum von März bis Juli 2024 an einer Highschool die Umsetzung eines Handpuppenspiels für das Schulfest leitete.


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Jene Chance eröffnete sich mir durch Zufall, als ich in meinem Wohnort Ogawa, Präfektur Saitama, eine öffentliche Veranstaltung besuchte und eine Beleuchtungstechnik dort mein Interesse weckte. Die Kontaktaufnahme mit dem Zuständigen, einem Lehrer der Ogawa Highschool, führte schließlich dazu, dass der Kulturaustausch-Club* besagter Schule mich einlud und eine gemeinsame Arbeit vorschlug. Zu jener Zeit hielt ich gerade meinen ersten Workshop im Handpuppenbau mit Kindern und ließ mir auch die überraschend gekommene Herausforderung meiner ersten Projektbegleitung nicht entgehen.

Die nächsten fünf Monate über begleitete ich eine Schülergruppe mit variierender Teilnehmerzahl von 5 bis 20 Schülern bei einem Schaffensprozess via "Learning by Doing". Die Teenager bauten aus einfachen Materialien die Handpuppen und Kulissen selbst und übten während einiger Sprach- und Schauspielübungen das Stück ein. Dafür trafen wir uns ungefähr alle zwei Wochen.


(*An japanischen Schulen gibt es sogenannte "Schulclubs", in denen die Schüler nach Unterrichtsschluss ihre Hobbys und Ambitionen leben, beispielsweise Teezeremonie, Literatur, Kunst, Schach, Fußball, teils mit dem Ziel an nationalen Wettbewerben teilzunehmen. Die Clubs werden von den Schülern unter der Aufsicht eines zuständigen Lehrers eigenständig geführt und können gegebenenfalls ein Budget erhalten.)

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Die zur Umsetzung gewählte Geschichte war "Die kleine Raupe Nimmersatt" Von Eric Carle. Im Gedanken an die Kultur des Ortes habe ich sie für das Projekt vorgeschlagen: Ogawa ist Heimat einer über tausend Jahre alten Handwerkstradition der Papierherstellung, welche 2014 zum Unesco Weltkulturerbe ernannt worden ist.

In diesem Sinne sollte eine Welt voller bunter Früchte und Speisen, wie sie im Originalwerk von Eric Carle als Collage aus farbig bepinseltem Papier geschaffen ist, hier für das Handpuppenspiel aus regionalem Japanpapier gestaltet werden.

Links: die Raupe im Original von Eric Carle, mittig: die von den Schülern gebaute Handpuppe, rechts: verschiedene Sorten Ogawa-Japanpapier
Links: die Raupe im Original von Eric Carle, mittig: die von den Schülern gebaute Handpuppe, rechts: verschiedene Sorten Ogawa-Japanpapier

Die Raupe, als Handpuppe gebaut, sollte sich knuspernd durch allerlei fressen, indem sie in der Kulisse stellenweise knisternd Papier durchreißt. Aus Pappkarton bauten die Schüler große, zweidimensionale Leckereien mit Loch in der Mitte, welches budgetfreundlich mit eingefärbtem Taschentuch verdeckt wurde. Im Spiel sollte schließlich die Raupe die Speise finden, hungrig einmal um sie krabbeln und dann von hinten nach vorne einen Tunnel durch sie fressen, indem sie das Taschentuch zerreißt und aus dem Loch heraus ins Publikum schaut.

Jene Beleuchtungstechnik, die mich an die Highschool geführt hatte, bekam auch einen Platz in der Aufführung: Im Bühnenhintergrund wechselten Tag und Nacht.


[Hier fehlt ein Foto vom schlüpfenden Schmetterling, dem Highlight, da er die Flügel öffnen und schließen kann. Es wird später hinzufügt.]


Das Spiel wurde Anfang September 2024 auf dem Schulfest gezeigt, knapp zwei Monate nach meiner Rückkehr in die Schweiz.


 Fotoalbum ☘︎


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