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Interview mit Washi-Künstlerin Tomomi Nakano

iIm Anschluss an die beiden Artikel über Washi, traditionelles japanisches Papier, hören wir eine Stimme aus Japan.

Sie ist von Tomomi Nakano, einer Künstlerin aus Ogawa (Saitama), Heimat einer von drei zum Unesco Weltkulturerbe ernannten Herstellungsverfahren von Japanpapier. Frau Nakano möchte den Menschen in Japan und im Ausland die Schönheit der traditionellen japanischen Handarbeit und die Freude, etwas selbst zu erschaffen, vermitteln.




Im Interview mit Frau Nakano


"Es freut mich, Sie kennenzulernen. Ich bin Tomomi Nakano, Washi-Figuren-Künstlerin in Ogawa in der Präfektur Saitama. Aus vom Hersteller handgeschöpftem Washi kreiere ich meine Arbeiten zum Thema „Japans Wildvögel“."


Wie sind Sie zu Ihrer Vorliebe für Washi gekommen?


"Früher habe ich beruflich dreidimensionale Figuren gefertigt. Aus ganz verschiedenen Materialien habe ich sie gemacht, unter denen mir Washi aufgefallen ist mit folgenden Eigenschaften:

ein Wohlgefühl beim Berühren,

eine sich übertragende Wärme, in der die Handarbeit des Herstellers lebt,

die Eigenheiten des verwendeten Rohmaterials im Papier, da es Seite um Seite handgefertigt wird

und der Spaß, es zum Beispiel zurecht zu reißen oder zu färben, was jedoch nie ganz wie gewünscht geht...

Das ist meine Vorliebe für Washi."


Was, denken Sie, ist besonders an Washi?


"Das Material Kozo (Maulbeerstrauch) mit der Handarbeit des Herstellers macht es zu einer Harmonie von Natur und Mensch."


Was für Stücke kreieren Sie meistens, und aus welchen Materialien?


"Am meisten nutze ich Washi, Modelliermassen und Styrol. Die Grundformen kleiner Figuren mache ich aus Modelliermasse oder Styrol und anschließend verwende ich Hosokawa-shi*. Desweiteren nutze ich zur Farbgebung farbiges Washi oder Färbemittel."

*Ogawas älteste Sorte Washi (17.Jh), eine von landesweit drei als Unesco Weltkulturerbe registrierten Japanpapieren


Welche Erfahrung mit Washi schlagen Sie vor, auch für Menschen im Ausland?


"Ich würde vorschlagen, wenn möglich, es selbst herzustellen. Versuchen Sie zudem, Washi zu zerreißen und zu färben und die unvorhergesehene Schönheit aus den Fasern des Papiers zu fühlen."


Haben Sie eine Anekdote oder Geschichte zum Japanpapier zu erzählen?


"Ich begegnete zum ersten Mal dem Ogawa-Washi, als ein Washi-Künstler in Ogawa mit Feldarbeiten begonnen hatte. Ich habe das Gefühl, dass es eine Verbindung gibt zwischen den Künstlern und den Materialien, die sie verwenden."


Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für das Interview genommen haben! Auf dass viele Menschen im Ausland Ihre Stimme hören und inspiriert werden mögen!

Mehr über Frau Nakano finden Sie auf ihrer Webseite:


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